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Tankar – Leuchtturminsel vor Kokkola

Heute zählt Tankar aus touristischer Sicht zu den bedeutendsten Leuchtturminseln Finnlands. “Tankar ist wie ein Paradies: eine einsame Insel mit Sanddornbeeren, eine ganze Reihe kleiner Hütten und Stege, der Leuchtturm, die Lotsenstation – und über all dem schwebt der Geruch von Salz, der die Gedanken an den bodenlosen Reichtum des Bottnischen Meerbusens zieht”, Hovilainen 1945.

  • Leuchtturminseln Tankar

    Die Insel Tankar liegt in den äußeren Schären von Öja, etwa 15 km nordwestlich vom Hafen Kokkola entfernt. Die durch die postglaziale Landhebung entstandene Felsinsel war schon im 16. Jhd. unter dem Namen Klippan (der Fels) bekannt. Überlieferungen zufolge wurde der heutige Name Tankar vom Namen Tankokari (Stangeninsel) abgeleitet. Der Name bezog sich auf ein Seezeichen, das sich einst auf der Insel befand – ein pyramidenförmiger Steinhaufen, dessen Toppzeichen ein Fass war, das an der Spitze einer langen, senkrecht stehenden Stange befestigt war. Die karge Insel diente Jahrhunderte lang als Stützpunkt für Fischer und Robbenjäger. Später wurde sie zu einer wichtigen Landmarke für Seefahrer. Heute zählt Tankar aus touristischer Sicht zu den bedeutendsten Leuchtturminseln Finnlands. Im Sommer besteht eine regelmäßige Schiffsverbindung zwischen dem Passagierhafen von Kokkola und Tankar.

  • Verbindungen zur Insel

    Die Fahrten zur Leuchtturminsel werden mit der MS Jenny durchgeführt. Die MS Jenny ist ein ca. 30 m langes Schiff, das 170 Personen befördern kann. Es gibt ein Café auf dem Schiff und Hunde sind willkommen. Im Sommer gibt es fahrplanmäßig reguläre Fahrten nach Tankar. Als Charter fährt das Schiff auch zu anderen Zeiten. Abfahrtshafen ist das Terminal Meripuisto in Kokkola, Meritie 7 (Vanhansatamanlahti). Kreuzfahrten sind sehr beliebt, reservieren Sie deshalb rechtzeitig. Weitere Verbindungen mit kleinen Schiffen finden Sie hier.

  • Bleibe länger

    Die wahre Insel Tankar kann mit einem längeren Aufenthalt dort erkundet werden. Die Insel ist eine Welt für sich, wenn die meisten Besucher am Ende des Tages die Insel mit der M/S Jenny verlassen haben und nur das Personal und die Übernachtungsgäste bleiben.

    Für die Besucher, die Frieden und einen Moment der Ruhe genießen wollen, ist die Leuchtturminsel genau der richtige Platz. Ein Ort, an dem Gelassenheit möglich ist und wo niemand in Eile ist. Dennoch kann man dort auch einiges erleben und entdecken!

    Es besteht die Möglichkeit auf der Insel den Naturpfad entlang zu schlendern, an den kleinen, roten Hütten vorbei zu spazieren, auf einer Seebrücke zu sitzen und die Sonne zu genießen oder im Meer baden zu gehen. Für die, die sich Gesellschaft wünschen, eignet sich das Inselcafé hervorragend um sowohl Fischer, als auch Besucher der Insel zu treffen. Die leckere Lachssuppe darf natürlich nicht vergessen werden. Außerdem gibt es ein Frühstücksbuffet, was ebenso köstlich ist. Von dort aus kann man die großen Schiffe sehen, die in den Hafen Kokkolas einfahren. Es ist dort so schön, dass man gar nicht schlafen gehen möchte!

    Am Abend kann man die elektrischen Fackeln auf dem Leuchtturm blinken sehen, wenn die Gäste zum “Waschraum” gehen. Des Weiteren wird die Insel von dem natürlichen Licht des Leuchtturms, der Sterne und des Mondes erhellt. Das Hafenlicht scheint 17 Kilometer weit und wenn der Wind von der richtigen Richtung kommt, dann kann man das Geräusch des Hafens bis nach Tankar hören. Mit ein bisschen Glück ist es am Abend vernebelt oder verregnet. Wenn dies geschieht, ist jeder der 22 Strahlen des Leuchtturms zu erkennen und es scheint so, als hätte der Leuchtturm einen Regenschirm ohne Dach.

  • Kleinboothafen

    Auf Tankar gab es in den 1860er Jahren noch etwa 60 Anlegestellen. Drei Häfen unterstanden der staatlichen Verwaltung und wurden von den Lotsen benutzt. Reste alter Anlegestellen sind noch am Ostufer zu sehen. Heutzutage hat Tankar einen durch Wellenbrecher geschützten Gasthafen für Freizeitboote.

  • Café Tankar

    Das Gebäude, in dem heute das Café Tankar untergebracht ist, wurde im 19. Jhd. im Dorf Långö auf Öja erbaut und später nach Tankar versetzt. Das Café Tankar serviert Kaffee, kleine Snacks, alkoholische und nichtalkoholische Getränke sowie auf Vorbestellung Fischsuppe und veranstaltet nach Absprache größere Veranstaltungen. Über das Café lassen sich auch verschiedene Dienstleistungen auf der Insel bestellen bzw. buchen, z.B. der Besuch einer Sauna.

  • Gästehütten

    Echtes und uriges Inselleben kann man in der Gästehütte von Tankar erleben. Die Hütte ist mit einer Kochgelegenheit und einem Kamin ausgestattet und bietet Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu max acht Personen (vier Betten). Die Hütte wurde von Öja nach Tankar versetzt und war das erste einer Reihe von alten Gebäuden, die hierher versetzt wurden.

  • Robbenfangmuseum

    Robben werden in Finnland bereits seit der Jungsteinzeit (3000-1300 v. Chr.) gefangen. Ein traditionelles Robbenfanggebiet war die Küste des Bottnischen Meerbusens. Für die Bauern aus der Gegend von Kokkola wurde der Robbenfang schon sehr früh zu einem wichtigen Erwerbszweig. Von wirtschaftlicher Bedeutung war das Gewerbe deshalb, weil die Beute vielseitig verwendet werden konnte und die aus ihr hergestellten Produkte einen hohen Wert hatten. Das wichtigstes Produkt und eine bedeutende Handelsware war das Robbenfett, der Tran.
    Erste Belege für den Robbenfang auf Tankar stammen aus den 1330er Jahren. Im Robbenfangmuseum der Insel ist eine umfangreiche Sammlung von Fanggeräten ausgestellt. Der Eintritt ist frei.

  • Robbenfangboot

    Da der Robbenfang auf dem offenen Meer betrieben wurde, dauerten die Fangfahrten oft sehr lange. Robbenfangboote dienten den Robbenfängern als Wohnquartier, Segelboot, Lager und als Transportmittel. Mitunter wurden sie auch aufs Eis gezogen. In den Blütezeiten des Robbenfangs verwendete man große, über zehn Meter lange und ca. drei Meter breite Boote. Als der Ertrag des Robbenfangs sank, wurden kleinere Boote verwendet und die Besatzung von acht auf vier reduziert. Noch zu Anfang des 20. Jhd. wurden in der Region Kvarken typische Robbenfangboote hergestellt. Diese hatten ein hohes, steiles Heck und einen flachen, leicht abfallenden Bug. Der Kiel war im Bugbereich breit, damit er sich nicht im Eis verkeilte, sondern das Eis unter sich drückte. Das auf Tankar zu sehende Robbenfangboot wurde 1928 in Replot im Schärengebiet von Vaasa gebaut.

  • Sjöbloms Fischerhütte

    Tankar diente schon im 16. Jhd. als Quartier für die Heringsfischer von Kaarlela. Spätestens ab dem 18. Jhd. haben auf der Insel Fischerhütten gestanden. Zur besten Fangzeit nahmen auf der Insel mehr als 100 Fischer samt Familien Quartier, und mit der Zeit entstand am besser geschützten Ostufer ein kleines Holzhüttendorf. Erzählungen zufolge soll das Ostufer wie eine Dorfstraße ausgesehen haben, die auf der einen Seite von Holzhütten und auf der anderen Seite von Salzspeichern, Bootsschuppen und Anlegestegen gesäumt war. Die Fischerhütten waren – wie in den Schären üblich – klein und bescheiden: eine kleine Diele, in der das Fanggerät aufbewahrt wurde, sowie ein Raum mit zwei bis drei Fenstern. In lebhaften Zeiten standen auf Tankar rund 40 Fischerhütten, und noch Mitte des 20. Jhd. waren es 13. Die schönste Hütte besaß der Hafenvogt Svenlin. Sie war zweistöckig und wurde scherzhaft „Rathaus“ genannt. Heutzutage gibt es auf Tankar nur noch eine wenige alte Fischerhütten. Die älteste von ihren ist „Sjöbloms bastu“ aus dem Jahre 1768.

  • Die Lotsenstation und die Lotsen

    Im Jahre 1739 wurden die ostbottnischen Städte durch die Regierung von der Pflicht befreit, sich an den Ausgaben der staatlichen Lotsenbehörde zu beteiligen. Für das Gebiet Kokkola waren zwei auf Tankar ansässige Fischer als Lotsen zuständig. Nachdem Kokkola im Jahre 1765 das Stapelrecht erhalten hatte, nahm der Schiffsverkehr zum Hafen beträchtlich zu. Der Magistrat der Stadt sah sich gezwungen, den Lotsenbetrieb zu modernisieren und stellte ab Anfang der 1770er Jahre auf Tankar zunächst drei, später sogar vier Lotsen an. Eigens für die Lotsen wurde auf Tankar ein kleines Haus gebaut.
    Im Jahre 1849 wurde der Lotsendistrikt Ostbottnien eingerichtet. Zur gleichen Zeit begann die Lotsenbehörde mit einer systematischen Seevermessung und baute daraufhin das Leuchtturmnetz aus. Zur Geschichte der Lotsenstation auf Tankar gehören auch dramatische Ereignisse: 1855 forderte ein starker Sturm die Leben der gesamten Lotsenmannschaft auf Tankar. Als unter der russischen Verwaltung immer mehr Ämter des Lotsenwesens mit russischen Beamten besetzt wurden, legte 1912 die Hälfte der Beschäftigten aus Protest die Arbeit nieder. In Gedenken an dieses Ereignis wurde neben der Lotsenstation auf einem großen Stein eine Tafel mit den Namen der zurückgetretenen Lotsen und dem folgenden Text angebracht: „Denkmal für die Lotsen, die sich der Unterdrückung der Russen nicht beugen wollten.“Mit der Einrichtung des Seefahrtsamts im Jahre 1917 wurde die Lotsenkammer eine Zivilbehörde. Die Lotsenstation auf Tankar gehört heute zum Seefahrtsdistrikt Bottnischer Meerbusen, der sich von Kristiinankaupunki bis nach Tornio erstreckt. Die Lotsen auf Tankar sind für das Gebiet zwischen Pietarsaari und Kalajoki zuständig. Die Lotsenstation, dessen Gebäude 1975 fertig gestellt wurde, ist in Betrieb. Im Gebäude der Lotsenstation ist das Gästehaus Tankar Inn untergebracht.

  • Das Seezeichen

    Seit etwa 1750 befand sich auf Tankar ein von den Bürgern Kokkolas finanziertes Seezeichen. Das Toppzeichen dieses ca. 3,5 Meter hohen
    Steinhaufens war ein an der Spitze einer ca. 6 Meter langen Stange befestigtes Fass. Neben dem Seezeichen wurde 1825 eine Holzbake erbaut. Die Bake war rot gestrichen und hatte die Form einer abgeschnittenen Pyramide. An beiden Enden des Dachfirstes waren Stangen angebracht, deren Toppzeichen Leuchttonnen waren. Der Steinhaufen ist heute noch erhalten und kann auf dem Gelände des Leuchtturms besichtigt werden. Das Zeichen markiert gleichzeitig die Grenze zwischen dem unter städtischer und dem unter staatlicher
    Verwaltung stehenden Gebiet. Ein großer Teil der ursprünglichen Steine wurde jedoch zum Bau des Leuchtturmfundaments verwendet. Seine heutige Größe hat das Seezeichen den Besuchern Tankars zu verdanken. Nach einem alten Brauch musste nämlich jeder Besucher, der die Insel zum ersten Mal betrat, einen möglichst großen Strandstein auf den Haufen legen.

  • Das Wohnhaus der Leuchtturmwärter

    Die Leuchtturmwärter waren verantwortlich für das Leuchten, für die Instandhaltung der Leuchtgeräte und die Sauberhaltung der Gebäude sowie für kleine Reparaturen. Außerdem wurden sie als Kuriere für die Post des Leuchtturmmeisters eingesetzt. Für die Instandhaltung der Leuchtgeräte in Leuchttürmen gab es strikte Anweisungen, da Schmutz und Staub die Leistung der Leuchtoptik vermindern konnte. Tätigkeiten, die Rauch und Staub verursachten waren im Laternenhaus strengstens verboten. Die Leuchtanlage war normalerweise von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang in Betrieb. Die Wohnhäuser des Leuchtturmmeisters und der Leuchtturmwärter stehen heute noch immer im Zentrum der alten Leuchtturmsiedlung.

  • Das Wohnhaus des Leuchtturmmeisters

    Dort, wo Leuchttürme standen, bildeten sich oft kleine Ansiedlungen, in denen die Familien des Leuchtturmmeisters und der Leuchtturmwärter lebten. Auf Tankar wohnten der Leuchtturmmeister und drei Leuchtturmwärter in Dienstwohngebäuden, die in unmittelbarer Nähe des Leuchtturms standen. Das Leben auf der Insel war einfach. In kleinen Felsvertiefungen baute man Kartoffeln an. Die Erde dafür wurde vom Festland mitgebracht. Auf dem spärlich wachsenden Gras konnte nur eine einzige Kuh weiden. Mit Fischen konnte man sich selbst versorgen, und im Winter wurde auch Robbenfang betrieben. Zu den wichtigsten Aufgaben des Leuchtturmmeisters zählten die Instandhaltung der Leuchtturmgebäude und der dazugehörigen Ausrüstung. Außerdem kontrollierte er, dass die Leuchtturmwärter ordnungsgemäß ihre Arbeit verrichteten. Verfügte der Leuchtturm über eine Nebelglocke, musste der Leuchtturmmeister auch dafür sorgen, dass bei sich verschlechternder Sicht Schallzeichen gegeben wurden. Leuchtturmmeister hatten in der Regel eine umfassende Schulbildung und waren nicht selten neben ihrer Haupttätigkeit auch als Lehrer für die Inselkinder, als juristische oder geistliche Berater und mitunter sogar als Krankenpfleger tätig.

  • Der Leuchtturm

    Bevor der Leuchtturm erbaut wurde befand sich auf der Insel neben dem Seezeichen auch ein Leuchthäuschen, das von den Fischern unterhalten wurde. Es handelte sich um eine kleine Hütte mit einer runden Feuerstelle in der Mitte des Raumes sowie Fenstern, die zum Meer hin zeigten. Das Licht des Feuers half den Seefahrern sich zu orientieren. Die Fischer auf der Insel, die dafür sorgten, dass das Feuer ständig brannte, wechselten sich schichtweise ab. Im Laufe der Zeit wurde der Bedarf nach einem richtigen Leuchtturm vor Kokkola immer größer.
    Im Jahre 1888 gab die Lotsenbehörde bei den Maschinenwerkstätten Osberg in Helsinki einen Eisenleuchtturm mit Leuchtanlage in Auftrag.
    Die Eisenelemente wurden in Deutschland hergestellt. Der blechummantelte Turm hat keine Zwischenebenen. Nach oben gelangt man über eine 122-stufige Wendeltreppe. Die Höhe der Leuchtoptik über dem Erdboden beträgt 27,5 Meter. Die in der Fabrik des Parisers Henry Lepaute hergestellte Leuchtanlage gehörte mit einer Leuchtweite von 13 Seemeilen zu den lichtstärksten ihrer Zeit. Am 15.10.1889 ließ der Leuchtturm zum ersten Mal sein Licht erstrahlen. Im Sommer 1903 wurde auf Tankar eine maschinelle Nebelhornanlage installiert. Als Schallzeichen wurden bei besonders dichtem Nebel auch kleine Dynamitladungen gezündet. Solange der Nebel anhielt, musste alle zehn
    Minuten eine Ladung gezündet werden. Manchmal verhüllte der Nebel sogar für mehrere Wochen die Sicht. 1961 wurde der Leuchtturm elektrifiziert, wodurch sich die Leuchtweite des Lichtkegels auf 27,5 Seemeilen verdoppelte. Der Leuchtturm ist heute noch in Betrieb. Er
    zählt zu den leuchtkräftigsten Leuchttürmen Finnlands.

  • Der Naturpfad

    Tankar ist die nördlichste bewaldete Insel im Schärengebiet zwischen Kokkola und Pietarsaari. Sie gehört zum Natura 2000-Gebiet Schärenregion Luoto. Die geographische Lage der Insel verleiht der Inselnatur einen besonderen Charakter. Insgesamt sind ca. 180 Pflanzenarten gezählt worden, darunter Seltenheiten wie z.B. der Bottnischer Augentrost, die Heide-Nelke, die Echte Mondraute, der Bittersüße Nachtschatten und die Küsten-Gelbsegge. Der sichtbarste Teil der Vegetation sind Beerenpflanzen, von denen auf der Insel ca. 20 verschiedene Arten wachsen. Die häufigsten Säugetiere sind Fledermäuse, Hasen und Maulwürfe. Obwohl die Insel sehr steinig ist, gibt es auf Tankar keine Schlangen. Auf dem 1,5 km langen Naturpfad kann man sich mit der Flora und Fauna der Insel vertraut machen. Besucher sollten es vermeiden, von den gekennzeichneten Pfaden und Plankenwegen abzuweichen. Während der Brutzeit der Vögel (15.4. –31.7.) sollte man sich nicht auf den Felsen im nördlichen Teil der Insel aufhalten.

    Der Pfad ist weniger geeignet für Personen mit körperlicher Beeinträchtigung. Außer dem ist geeignetes Schuhwerk eine Voraussetzung. Hunde sind willkommen, müssen aber an der Leine geführt werden.

  • Die Kirche

    Auf den Felsen der Fischersiedlung steht die 1754 errichtete Kirche von Tankar. Die Kirche wurde erbaut, damit die Fischer nicht jeden Sonntag zum Gottesdienst aufs Festland reisen mussten. Ursprünglich soll die Kirche dort gestanden haben, wo der Leuchtturm stand, bis sie 1889, als man mit dem Bau des Leuchtturms begann, an ihre heutige Stelle versetzt wurde. Sieht man von dem weißen Kreuz ab, erinnert die kleine Kirche, die nur 8,2 m lang und 6,25 m breit ist, von außen eher an eine schlichte Fischerhütte.
    In der Kirche finden etwa 100 Personen Platz. Jeder Geistliche hatte einen Sitzplatz mit seinem Namenszeichen, das in die Holzbänke eingeschnitzt war. Der Gottesdienst wurde von einem Hilfsprediger abgehalten, der dafür jährlich 10-12 Halbfässer Ostseehering bekam. War der Hilfsprediger verhindert, musste der Hafenvogt das Gebet sprechen und die Predigt halten. Heute ist die Kirche ein beliebtes Ausflugsziel. Im Sommer finden hier Konzerte, Andachten sowie Trauungen statt.

  • Saunen und andere Dienstleistungen

    Auf der Insel stehen Besuchern drei Saunagebäude zur Verfügung: eine traditionelle Rauchsauna und zwei holzbefeuerte Saunen. Saunazeiten können im Café gebucht werden. Nahe dem Ufer befindet sich ein überdachter Grillplatz, auf dem eigener Proviant oder im Café gekaufte Bratwurst gegrillt werden kann. In der Nähe befinden sich auch Toiletten (mit Behindertentoilette). Für Müll und Abfälle steht eine eigene Entsorgungsstelle zur Verfügung. Einige der Plankenwege auf der Insel eignen sich auch für Personen mit Bewegungseinschränkungen.

  • Hafenordnung und Die Karikokous Versammlung

    Die erste Hafenordnung von Tankar wurde 1726 verabschiedet. Die Fischergemeinschaft war so stark angewachsen, dass eine allgemeingültige Regelung immer notwendiger wurde. Die Hafenordnung regelte u.a. die Rechte und Pflichten des Hafenvogts und der Mitglieder des Hafengerichts.  Es gab Strafen für Vergehen wie Fluchen, Störung der Sabbatruhe und Beschädigung des Fischfanggeräts anderer. Auch für Diebstahl, den Schimpfwörtergebrauch Prügeln, Glücksspiel und Trunkenheit gab es eigene Regelungen. Die heute geltende Hafenordnung aus dem Jahre 1983 hat in erster Linie die Aufgabe, eine der wertvollsten Kultur- und Naturlandschaften von Kokkola zu schützen.

    Besitzrechtlich ist Tankar zweigeteilt: Den nördlichen Teil verwaltet das finnische Seefahrtsamt, den südlichen Teil die Stadt Kokkola. Der südliche Teil wird auch heute noch, wie es schon in alten ostbottnischen Dörfern der Fall war, autonom verwaltet. Die Stellung des Dorfältesten nimmt der Hafenvogt ein, der zusammen mit den Mitgliedern des Rates für die Aufrechterhaltung der Ordnung auf der Insel sorgt. Jedes Jahr am letzten Juliwochenende findet der Karikokous (Inselversammlung) statt, bei der alle Interessierten zuschauen können. Bei dieser Versammlung wird ein aus verschiedenen Interessenvertretern bestehender Rat, das Inselkomitee, gewählt.

  • Die Vogelstation

    Tankar ist Nistort für ca. 40 verschiedene Vogelarten. Es werden ca. 2500 Vögel jährlich beringt. Im Gesamten haben bereits über 100.000 Vögel dort ihre Beringung erhalten.

    Am häufigsten anzutreffen sind u.a. die Mehlschwalbe, der Laubsänger, der Mittelsäger und die Küstenseeschwalbe. Auch der Kormoran und der Seeadler, der Symbolvogel der Stadt Kokkola, sind auf Tankar zu sehen. Insgesamt sind an die 260 verschiedene Vogelarten auf Tankar beobachtet worden. Die 1972 gegründete Vogelstation auf Tankar untersteht dem
    Ornithologischen Verein Mittel-Ostbottnien. Zur Arbeit der Station gehören die Vogelberingung, die Vogelzählung, das Beobachten der jährlichen Vogelwanderung sowie die Durchführung verschiedener Forschungsprojekte. Von besonderer Bedeutung für die Forschungsarbeit ist der Leuchtturm von Tankar, da sein Licht zur Zeit der Vogelwanderungen nachts viele Vögel anlockt. Die Vogelstation ist auch für die Durchführung und Überwachung eines Plans zur Landschaftspflege verantwortlich, der speziell für die Insel Tankar ausarbeitet wurde.

  • Die Geschichte

    Seit dem 16. Jahrhundert ist die Insel Tankar ein sicherer Ort für Fischer und Robbenjäger und leitet Seefahrer in den Hafen von Kokkola.

    Im 13. Jahrhundert erhielt die Insel, welche aufgrund des Meerspiegels aus dem Meer hervor kam, den Namen benannt nach dem Fels “Klippan”. Erzählungen nach kommt der heutige Name Tankar von dem Namen Tankokari, das sich auf das Seezeichen bezieht, das sich früher auf der Insel befand. Es handelte sich um ein Stein-Seezeichen auf dem sich ein Fass befand, das am Ende einer langen Stange befestigt war. Für mehrere Jahrzehnte diente die desolate Insel als Grundlage für Robbenjäger und Fischer. Erst später wurde die Insel als Seezeichen relevant für Seefahrer. Die Untiefen vor Kokkola erschwerten aufgrund ihrer engen und gefährlichen Fahrrinnen die Einfahrt großer Schiffe in den Hafen der Stadt. Als die Schiffe größer wurden musste das Bürgertum der Stadt einen Lotsen anheuern, um die Sicherheit der Schiffe beim Ein- und Auslaufen zu gewährleisten und somit entstand die Lotsenstation.

    In der Mitte des 19. Jahrhunderts arbeiteten die Losten für den Staat. Als jedoch der Leuchtturm im Jahr 1889 fertig gebaut wurde, benötigte er sein eigenes Personal so dass sich drei pulsierende Gemeinschaften dort niedergelassen haben. Der grüne, südliche Teil der Insel war für die Fischer gedacht, während der robuste Norden der Insel zu den Lotsen und Leuchtturmwärtern sowie deren Familien gehörte. In den 1860er Jahren waren um die 60 Anlegestellen auf Tankar. Es gab drei Häfen in Besitz des schwedischen Königreichs, welche von den Lotsen genutzt wurden. Teile der alten Anlegestellen kann man beim Erkunden der Insel am Ostufer immer noch sehen.

  • Panoramakarte

    Karte

    1. Kleinboothafen
    2. Café Tankar
    3. Gästehütten
    4. Robbenfangmuseum
    5. Sjöbloms Fischerhütte
    6. Hostel Tankar Inn und Die Alte Lotsenstation
    7. Das Seezeichen
    8. Wohnhaus der Leuchtturmwärter
    9. Wohnhaus des Leuchtturmmeisters
    10. Der Leuchtturm
    11. Die Seenotrettungsgesellschaft
    12. Die Vogelstation
    13. Der Naturpfad
    14. Die Kirche
    15. Sauna & WC