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Neristan – das alte Kokkola

Erleben Sie das alte Kokkola zu Fuß! Bei diesem Rundgang lernen Sie unsere Stadtteile Neristan und Oppistan kennen. Früher lebten dort Handwerker, Seeleute, Kaufleute und Reeder. Genießen Sie außerdem unsere schönen Parks und interessanten Museen entlang der Route.

Neristan & Oppistan

  • Panoramakarte

    Während des Rundgangs werden Sie mit den eng an die Geschichte der Stadt gebundenen Gebäuden, Personen und Ereignisse bekannt gemacht. Die Stadt Kokkola wurde am 7.9.1620 von Gustav Adolf II gegründet. Die Stadt war im ganzen 17. Jhd. das Zentrum des Teerhandels in Ostbottnien und im 18. Jhd. der bedeutendste Teerlieferant Finnlands. Aufgrund des Teergewerbes und der damit verbundene Schiffsbau führten zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Aktivitäten des Bürgertums im Handel- und Schriffsausrüstungsbereich unterstützten dies was zu einem Anstieg des Lebensstandards führte. Daraus resultierte, dass die Stadt viele kulturelle Einflüsse von ausserhalb erhielt.

  • Marktplatz

    Der Rundgang beginnt an der alten Fischhalle (1938). Das neben der Fischhalle gelegene Stadthaus von Kokkola (1980) verfügt über einen Saal mit 500 Plätzen, den Kokkola-Saal, und weitere kleinere Tagungsräume. Vor dem Stadthaus steht ein Denkmal für die Frauen der Heimatfront in Mittel-Ostbottnien, das 1994 errichtet wurde. Auf dem Marktplatz finden sowohl verschiedene Veranstaltungen statt, als auch der beliebte Abendmarkt mittwochs.

  • Zentralpark

    Der Zentralpark (Keskuspuisto) ist die grüne Passage der Stadt zum Meer. Noch zu Zeiten der Stadtgründung Anfang des 17. Jhd. befand
    sich hier eine von Segelschiffen befahrbare Meeresbucht, und vor der Stadt lagen der Hafen und die Umschlagsplätze. Heute erinnert nur noch der in die Stadt hineinführende Sund an diese Bucht. Auf beiden Seiten des Sunds breitet sich der Energiepark aus, der 2007 anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Stromversorgung von Kokkola (Kokkolan Energia) angelegt wurde. Abends können Sie hier u.a. bezaubernde Fontänen sehen. Durch den Zentralpark verläuft auch die mit einer Infotafeln versehene Spazierroute “Weg des Teers” (Tervan tie), die in die vom Teerhandel geprägte Vergangenheit der Stadt zurückführt. Die weiße Baltija-Statue (Petras Deltuva 1980) ist ein Geschenk der litauischen Partnerstadt von Kokkola, Marijampole.

  • Das Haus von J.V. Snellman

    In dem gelben Haus lebte der finnische Nationalphilosoph J.V. Snellman (1806-1881) während seiner Jugendzeit von 1813–1820. Später diente das Gebäude u.a. als Stadthotel, Krankenhaus und Feuerwehrhaus. Auf der anderen Seite der Straße, an der Kaarlelankatu, ist einer der sogen. Kokko-Steine erhalten geblieben, auf dem der junge Snellman einst herumkletterte. Auf dem Stein wurde im Jahre 2006
    zum Gedenken an Snellman eine Skulptur errichtet (Pekka Jylhä).

  • Der Englischer Park

    Teer war vom 17. bis zum 19. Jahrhundert der wichtigste Exportartikel der Stadt Kokkola. Der Teerhandel wurde über den sogen. Teermarkt
    abgewickelt, auf dem man auch die Qualität des Teers prüfte. Im Jahre 1850 wurden der städtische Teermarkt und das Packhaus (Pakkahuone) ans südliche Ende des heutigen Englischen Parks (Englanninpuisto) verlegt. Wegen der hohen Brandgefahr und der schnell voranschreitenden Landhebung verlagerten sich die Marktaktivitäten jedoch näher an das Meer. Der Englische Park wurde im Jahre 1895 dort angelegt, wo sich einst der Teermarkt befand. In dem Park ist ein englisches Landungsboot zu sehen, das während des Krimkriegs (1854) in der Schlacht bei Halkokari in Kokkola erobert wurde. Es gilt als das einzige Landungsboot der englischen Royal Navy, das in einer Schlacht erbeutet wurde und derzeit weltweit ausgestellt ist. In der Seeschlacht kamen 9 Engländer ums Leben. Sie wurden auf dem Marienfriedhof in Kokkola begraben. In dem Park steht auch die Statue des Arztes und Dichters Ernst Viktor Knape (Emil Cedercreutz 1938). Nördlich des Englischen Parks steht die Skulptur “Auf Land und
    See” (Maalla ja merellä, Ukri Merikanto 1994).

  • Das Haus der Familie Rahm

    Die Isokatu ist die alte Hauptstraße der Stadt. In den Häusern, die die Straße umgeben, wohnten einst die wohlhabenden Kaufleute und Reeder. An der Ecke Isokatu und Pakkahuoneenkatu steht das Haus der Familie Rahm, das eines der ältesten erhaltenen Bürgerhäuser von
    Kokkola ist. Stilistisches Vorbild des Hauses, das der Schiffsausrüster Johan Rahm im Jahre 1753 erbauen ließ, war das im Barockstil entworfene Pfarrhaus von Kaarlela. Das Handelshaus Rahm war zu seiner Zeit das erfolgreichste der Stadt. Laut Nachlassverzeichnis der Gattin von Johan Rahm betrug das Gesamtvermögen des Handelshauses im Jahre 1758 rund 150 000 Kupfertaler, mit denen man zur damaligen Zeit in Kokkola 50 Stadthäuser hätte kaufen können.

  • Das Haus der Familie Hongell

    An der Hauptstraße wohnte der Seekapitän Gustav Hongell mit seiner Frau Alma. Da Kapitän Hongell nur selten seinen Heimatort Kokkola
    besuchte, beschloss Alma, ihren Ehemann auf seinen Reisen mit der Bark Melusine über die Weltmeere zu begleiten. Das Seeabenteuer von
    Alma Holm nahm jedoch ein tragisches Ende, als eines Tages ein großer Teil der Mannschaft auf dem Indischen Ozean an Beriberi (einem
    akuten Mangel an Vitamin B1) erkrankte. Als ihr Mann und fast die ganze Schiffsbesatzung an der Krankheit starben, unterstützte Alma die am Leben gebliebenen Besatzungsmitglieder und pflegte die Kranken an Bord. Später wurde sie – als erste Frau – mit dem goldenen Ehrenzeichen der Finnischen Seenotrettungsgesellschaft ausgezeichnet.

  • Kleinkinderschule

    In England entstand Anfang des 19. Jhd. die Idee, Kindergarten und Schule miteinander zu verbinden. Die erste Kleinkinderschule Finnlands wurde im Jahre 1839 von den Reedern Anders Donner und Matts Hongell in Kokkola gegründet. Gleich im ersten Jahr wurden 38 Schüler zum Unterricht angemeldet. Die Schule ermöglichte den Eltern, ihre Kinder von 6 Uhr morgens bis 21.00 Uhr abends in Betreuung zu geben. Zudem konnten die Kinder dort zu Mittag essen. Das neue Schulgebäude wurde 1842 eingeweiht. Im Jahre 1872 wurde der Betrieb der Schule eingestellt, als in Finnland die Einrichtung von Volksschulen beschlossen wurde.

  • Mannerheimplatz

    Auf dem Mannerheiminaukio („Mannerheimplatz“) fand bis 1936 der Markt statt. Den heutigen Namen erhielt der Platz im Jahre 1942. Am Rande des Platzes steht das von Carl Ludwig Engel entworfene Rathaus, das der Schiffsausrüster Kommerzienrat Anders Donner 1842 im Empirestil erbauen ließ. Im Laufe der Jahre diente das Rathaus als Stadtgefängnis, Zollhaus, Magistrats- und Finanzgericht. Das zweite steinerne Gebäude, das in der Stadt errichtet wurde, steht gegenüber von dem Rathaus. Der Kaufmann und Schiffsausstatter Anders Roos ließ das Haus 1810 für seine Familie erbauen. Später, im Jahre 1853, wurde im oberen Geschoss des Hauses das Libeck-Krankenhaus eingerichtet, das erste dauerhaft an einem Ort tätige Krankenhaus in der Stadt. In der Mitte
    des Mannerheimplatzes steht die 1920 von Johan Münsterhjelm entworfene Freiheitsstatue (“Vapaudenpatsas”).

  • Chydenius-Park

    Der Chydenius-Park wurde im Jahre 1860 gegründet. Das Grundstück wurde laut testamentarischer Verfügung zweier älterer Damen namens Kyntzell der Stadt Kokkola unter der Bedingung überlassen, dass man auf diesem einen Park anlegte, um die Brandsicherheit in der Stadt zu verbessern. Der Park war Ende des 19. Jhd. auch unter dem Namen „Neuer Park“, „Park der Liebe“ oder „Ostpark“ bekannt. Inmitten des Parks steht eine Figur des Pfarrers, Politikers und Ökonomen Anders Chydenius (1729-1803), der ein Vorkämpfer des
    Liberalismus war. Chydenius trat für die Religionsfreiheit ein, reformierte das Währungssystem und sorgte dafür, dass die Stadt Kokkola das Stapelrecht bekam.

    Wenn wir den Weg von der Isokatu aus fortsetzen, erreichen wir das Fußgängerzentrum der Stadt. Am Ende der Straße liegen der von 1884 bis 1886 erbaute Bahnhof sowie Kokkolinna, das erste vielgeschossige Wohnhaus und das erste Gebäude in Kokkola, das mit Wasserleitungen und Kanalisation ausgestattet war.

  • Das Haus der Familie Roos

    Die Pitkänsillankatu (Straße der langen Brücke) wurde nach der 240 m langen Brücke benannt, die im 17. Jhd. über den Stadtsund gebaut wurde. Anfang des 19. Jhd. erlebte die Stadt Kokkola eine Zeit des Wohlstands. Eines der beachtenswertesten Wohnhäuser in der Stadtgeschichte ist ein Steinhaus, das Anders Roos Junior im Jahre 1813 an der Ecke der Isokatu und Pitkänsillankatu erbauen ließ. Die Architektur des Hauses ist sowohl vom gustavianischen Neoklassizismus als auch von der Rokoko-Architektur beeinflusst. Aus der Familie Roos stammten wohlhabende Kaufleute und Schiffsausrüster. Laut einer Vermögenserklärung aus dem Jahre 1800 war Anders Roos Senior der reichste Mann Finnlands. Zu seinen Lebzeiten gehörte Kokkola zu den führenden Seefahrtsstädten des Landes. Ein interessantes Detail ist, dass der Ministerpräsident von Schweden, Olof Palme, der im Jahre 1986 ermordet wurde, mit Anders Roos in direkter Linie verwandt war. Heutzutage ist in dem Gebäude das K.-H.-Renlund-Museum untergebracht. In den Räumen des Museums sind die von Kommerzienrat Karl Hermann Renlund (1850-1908) gestiftete Kunstsammlung sowie eine umfassende Sammlung mit Werken von Veikko Vionoja (1909-2001) ausgestellt. Im Hofgebäude des Hauses der Familie Roos, dem Salzwerk (Suolamakasiini), befinden sich die Kamerasammlung des Fotografen Leo Torppa.

  • Das Museumviertel

    Das Museumsviertel umfasst Gebäude aus vier Jahrhunderten. Das Pedagogium (Schulhaus) ist das älteste hölzerne Stadtgebäude Finnlands, das nicht für kirchliche Zwecke genutzt wurde. Das Haus wurde im Jahr 1696 fertig gestellt und vertrat einen modernen Architekturstil für die damalige Zeit. Außer der Aula befand sich in dem Gebäude ein Synodensaal, in dem sich die Priesterschaft von Ostbottnien versammelte. In der Schule wurde vor allem lateinische Grammatik, Schreiben und Rechnen vermittelt. Zur Hälfte des 18. Jhd. kam noch das Fach Pflanzenkunde hinzu. Heutzutage befindet sich in dem Gebäude das K.-H.-Renlund-Museum. Das gegenüber dem Schulhaus liegende, als Lassander-Haus bekannte Museumsgebäude, wurde im Jahre 1748 erbaut. Es ist eines der ältesten erhaltenen Häuser von Kokkola. Kokkola gehörte zu den ersten Städten Finnlands, in denen man zweistöckige Häuser baute. Heutzutage kann man in dem Haus, welches nun ein Museum ist, die damalige Wohnumgebung einer bürgerlichen Familie des 18. Jhd. besichtigen. Im dritten Haus, welches 1818 fertiggestellt wurde, befindet sich die Ausstellungshalle des K.-H.-Renlund-Museums, in der wechselnde Ausstellungen stattfinden. Das Haus war zunächst als Wohnung des Lehrers des Schulhauses erbaut worden. Später waren in den Räumen auch eine Volksschule und die Stadtbibliothek untergebracht. Im neuesten Gebäude des Museumsviertels kann man sich mit der naturkundlichen Sammlung von Veikko Salkio (1912-2006) und mit der Mineraliensammlung von Viljo Nissinen (1914-2000) bekannt machen. Im Sommer laden das Waffelcafé (Vohvelikahvila) und die von Künstlern aus Kokkola betriebene Kunstbäckerei (Taideleipomo) zu einem Besuch ein.

  • Die Kirche

    Im Jahre 1655 bekam Kokkola die erste Kirche. Zuvor besuchten die Einwohner der Stadt den Gottesdienst in der Kirche von Kaarlela im
    Stadtteil Kirkonmäki. Die erste Holzkirche musste 1876 einer größeren Kirche weichen. Die neue kreuzförmige Holzkirche wurde im Jahre
    1877 fertig gestellt. In der Epiphaniasnacht 1958 (6. Januar) wurde die Kirche durch ein Feuer völlig zerstört. Die heutige, von dem Architekten Aarne Nuortila entworfene Kirche, wurde im Jahre 1960 fertig gestellt. Nach dem Psalm 130 wurde die Kirche “De profundis” – “Aus der Tiefe” benannt.

  • Alter Zollweg

    Kurz nach der Gründung der Stadt Kokkola trat auch die Zollordnung in Kraft. Schon im 17. Jhd. war die Stadt in drei Himmelsrichtungen von einem hohen Zollzaun umgeben, der durch Zolltore unterbrochen wurde. Im Osten diente der Stadtsund Sunti als Begrenzung. Überreste des alten, gepflasterten Zollwegs sind heute noch am Nordrand des Westpark zu sehen. Der Westzoll der Stadt lag im 18. Jhd. an einer Ecke des Parks. Die hierher aus dem Westen kommenden Bauern, Händler und Reisenden mussten für die von ihnen mitgebrachten
    Güter eine Zollgebühr zahlen. Am Rande des alten Zollwegs steht das Umweltkunstwerk “Der Weg” (Tie, Pekka Jylhä 1994). Auf der anderen Seite der Straße Kustaa Aadolfinkatu befindet sich das 1993 fertig gestellte Kirchengemeindezentrum, in dem eine umfangreiche Sammlung des Künstlers und Titularprofessors Lennart Segerstrål ausgestellt ist. In dem zum Kirchengemeindezentrum gehörenden Gebäude an der Ecke Torikatu und Läntinen Kirkkokatu wurde der erste Erzbischof Finnlands, Jacob Tengström (1775-1832), geboren.

  • Westpark

    Noch in der Mitte des 19. Jhd. gab es in Kokkola keine öffentlichen Parkanlagen. Die wohlhabenden Bürger Kokkolas hatten am östlichen oder westlichen Stadtrand eigene kleine Gärten mit Gartenhäuschen und Fliederbüschen, in denen sie Nutzpflanzen und Blumen anpflanzten. Auch auf dem Gebiet des heutigen Westparks (Länsipuisto) befanden sich Mitte des 19. Jhd. einige dieser Privatgärten, doch der größte Teil des Parkgebietes war naturbelassen. Der in den 1860er Jahren in Kokkola gegründete Gartenverein gestaltete das Parkgebiet zu einem gepflegten öffentlichen Park um. Die Skulptur „Brecher“ (Tyrskyveistos, Karl G. Nylund 1973) ist dem Stadtarzt Einar Cederberg gewidmet: „Die Größe eines Menschen zeigt sich darin, wie er sich seinen Nächsten gegenüber verhält”.

  • Katharinenfriedhof

    Während der Pestepidemie (1710-11),  war es in Finnland verboten, die Toten auf Kirchfriedhöfen zu begraben. In Kokkola wurde deshalb außerhalb der Stadt ein Friedhof für die Pestopfer eingerichtet, der mit einer steinernen Mauer umgeben war. Der Katharinenfriedhof ist einer der ungewöhnlichsten Friedhöfe in Nordeuropa. Er wurde in den 70er Jahren des 18. Jhd. in der Nähe des Pestfriedhofs angelegt. Es war normal, dass Menschen, die im Winter verstarben auf dem Friedhofsgelände im Leichenhaus bis zum Frühjahr aufbewahrten wurden. Sie wurden bestattet, sobald der Boden auftaute.

    Am Rande des Friedhofs steht ein Denkmal für die in Karelien zurückgebliebenen Soldaten (Veikko Leppänen 1958).

  • Alte Tankstelle

    Die an der Straßenecke gelegene alte Tankstelle aus dem Jahre 1931 ist die erste Tankstelle der Stadt und die älteste Tankstelle in Finnland.

  • Katharinenmarkt

    Der Platz am Katharinenmarkt wird von dem 1927 fertig gestellten Zentralbüro der Weißen Garde (Suojeluskuntajärjestö) beherrscht. Das
    von Ole Gripenberg entworfene Gebäude, das den Namen Vartiolinna trägt, ist ein repräsentatives Beispiel für die klassizistische Architektur der 1920er Jahre. Heutzutage befindet sich in dem Gebäude das Städtische Theater. Vor dem Haus Vartiolinna steht die Skulptur „Robben“ (Hylkeet, Karl G. Nylund 1970), ein Geschenk der Konzerne Outokumpu Oy und Kemira Oy anlässlich der 350-Jahr-Feier der Stadt. Am Rande des Platzes steht der alte Wasserturm von Kokkola. Anfang des 20. Jhd. wurde es erforderlich, ein öffentliches Wasserleitungsnetz in der Stadt einzurichten. Die Bauarbeiten begannen 1914, doch erst im Jahre 1921 wurde das Projekt fertig gestellt. Auf der obersten Ebene des Wasserturms befand sich damals der Bereitschaftsraum des Brandwächters. Während des Winterkriegs wurde der Wasserturm für die Luftüberwachung genutzt.

  • Orthodoxe Kapelle

    Das kleine orthodoxe Gebetshaus an der Ecke Katariinankatu und Pormestarinkatu ist den Heiligen Hanna und Simeon geweiht.

  • Renlund-Schule

    Der aus Holz erbaute Teil der Renlund-Schule aus dem Jahre 1909 ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die Anwendung von Holz im Art Nouveau. Der für den Entwurf des Schulgebäudes ausgeschriebene Architekturwettbewerb, an dem sich u.a. auch der bekannte finnische
    Architekt Eliel Saarinen beteiligte, wurde von den Architekten Ivar und Valter Thome gewonnen. Heutzutage ist in dem Gebäude die Mal- und Zeichenschule für Kinder und Jugendliche.

  • Gemeindehaus

    Das Gemeindehaus von Kokkola (Työväentalo) in der Pormestarinkatu wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut und war ursprünglich ein Geschäft. Theateraktivitäten begannen bereits im Jahr 1905 und der erste Tanzabend fand am 24. Januar 1920 statt. Die polizeiliche Genehmigung für die Veranstaltung hängt an der Wand des Cafés. Während des Krieges diente das Haus als Krankenhaus für Kriegsgefangene.

  • Lotta Svärd

    An dieser Stelle wohnte in den Jahren 1827–1848 Brita Johanna Ahlbäck, die das Vorbild für die Figur der Lotta Svärd in „Die Erzählungen des Fähnrich Stål“ von Johan Ludvig Runeberg gewesen sein soll. Brita Ahlbäck folgte ihrem Mann, dem Fähnrich Ahlbäck, zur Front, wo sie für die Feldkantine zuständig war. Später, im Jahre 1921, wurde in Kokkola der erste Distrikt der Lotta-Svärd-Bewegung gegründet, einer freiwilligen weiblichen Hilfsorganisation für die Landesverteidigung.

  • Wohnhaus von Fredrik und Anna Drake

    In der Läntinen kirkkokatu bekommt man ein gutes Gesamtbild von der Altstadt Neristan. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die
    Holzschnitzereien an den Häusern und die Gassenspiegel an den Fenstern, durch die man von innen aus beobachten kann, was draußen auf der Straße geschieht. Einst waren viele Wohnungen in Kokkola mit solchen Spiegeln ausgestattet. Die Geschwister Helmer und Märta Drake hinterließen 1997 in ihrem Testament der Stadt Kokkola ihr ganzes Wohnhaus samt Interieur. Bedingung der Schenkung war es, dass das ganze Haus so erhalten bleibt, wie es ist und es nach den Namen der Eltern benannt wird. Das Haus, das von vier Generationen derselben Handwerkerfamilie bewohnt wurde, ist heutzutage ein Hausmuseum.

  • Neristan

    Wir sind jetzt in Neristan, der Altstadt von Kokkola, die eine der wertvollsten und am besten erhaltenen Holzhausgebiete in ganz Finnland ist. Kokkola wurde im Jahre 1664 durch eine Feuersbrunst völlig zerstört. Nach dem Brand bekam die Stadt einen gleichmäßigen Grundriss, der 1665 von Johan Persson Gädda nach dem Stadtideal der Renaissance konzipiert wurde. Aus dieser Zeit stammt u.a. auch die Idee, die Fassade des Haupthauses zur Straße hin und die Wirtschafts- und Außengebäude nach hinten heraus zu bauen. Durch weitere Stadtbrände wurden auch viele dieser Häuser zerstört, sodass ein Großteil der heute erhaltenen Gebäude von Neristan aus dem 19. Jhd. stammt. Im Laufe der Zeiten teilte der Volksmund die Stadt in zwei Hälften: Neristan und Oppistan, die Unterstadt und die Oberstadt. In Oppistan wohnten die wohlhabenden Kaufleute und Schiffsausrüster. Hier lagen die vornehmeren Häuser und die öffentlichen Gebäude der Stadt.
    Neristan war das Wohngebiet der Handwerker und Seeleute, die in einfacheren Häusern lebten. In den 1960er Jahren war die Zukunft von Neristan bedroht, als die Idee aufkam, die alten Holzhäuser abzureißen und moderne Wohnblocks zu errichten. In den Siebzigerjahren erkannte man jedoch den kulturhistorischen Wert des Gebiets und arbeitete einen Plan aus, der Neristan schützen sollte. Heutzutage ist Neristan ein beliebtes Wohngebiet, in dem die Traditionen der Holzhausarchitektur und des Zimmermannshandwerks immer noch lebendig sind. Vor der Itäinen kirkkokatu gehen wir weiter die Straße Pormestarinkatu entlang bergab, bis wir wieder am Marktplatz ankommen.

    Seemannshäuschen; Im Jahre 1830, als die Gesamttonnage (Raumgehalt der Schiffe) der Handelsflotte von Kokkola die größte im Lande war, wohnten 35 Schiffer und 300 Seeleute in der Stadt. Insgesamt hatte Kokkola zu dieser Zeit 2400 Einwohner. Diese kleinen Seemannshäuschen (Adr. Läntinen kirkkokatu 57 & 59), die Anfang des 19. Jhd. erbaut wurden, zählen zu den anspruchsloseren Wohngebäuden der Stadt.